Sofortversorgung All-on-4

1993 wurde dieses Verfahren erstmals in der MaloClinic in Lissabon durchgeführt. Lange Zeit war die Indikation auf den Unterkiefer beschränkt. Die Entwicklung neuer Implantat Typen erlaubt es seit nunmehr 15 Jahren auch im Oberkiefer dieses Konzept erfolgreich umzusetzen.
Besonderes Kennzeichen dieser Methode ist starke Abwinklung der distalen Implantate. Ziel dieser Vorgehensweise ist die Insertion eines möglichst langen Implantats im ortständigen Knochen.
Damit einhergehend wird ein größtmögliches Unterstützungspolygon für die Suprakonstruktion erreicht. Gleichzeitig verringert sich die Länge der Freienden und damit die Belastung der distalen Implantate. Bei ausreichend hoher Primärstabilität [min 30 Ncm] sind somit die Voraussetzungen für die Sofortversorgung und Belastung erfüllt.

Die Sofortversorgung wird durch uns nach Abdrucknahme direkt im Anschluss an die OP hergestellt. Um die Belastung der distalen Implantate nicht zu erhöhen, wird die Sofortversorgung ohne Freienden hergestellt und weist typischerweise zehn ersetzte Zähne auf. Auf eine Metallbasis wird bewusst verzichtet, um bei einer eventuellen Überbelastung durch einen vorzeitigen Bruch des Prothesenkunststoffs (quasi als Sollbruchstelle) die Belastung von den Implantaten fernzuhalten. Die Basis soll darüber hinaus hygienefähig, das heißt, gerade oder konvex gestaltet und hochglanzpoliert sein. Eine gleichmäßige Okklusion ohne Frühkontakte ist im Hinblick auf die Reduktion des Frakturrisikos und die Vermeidung einer Überbelastung der Implantate wichtig.
Die definitive Versorgung sollte frühestens nach 6 Monaten hergestellt werden. Hier können alle gängigen Konzepte festsitzend und bedingt herausnehmbar umgesetzt werden. Das Okklusionskonzept wird wieder auf 12 Zähne extendiert.