Riegel-Prothetik

Die sogenannte Riegeltechnik ist ein Haltesystem für herausnehmbare Zahnprothesen. Sie kommt meist dann zum Einsatz, wenn sich der Zahnverlust auf eine Kieferseite beschränkt. Die gegenüberliegende Kieferhälfte bleibt bei dem Verfahren geschont. Da die Riegelkonstruktion hinterm Zahnersatz verborgen bleibt, bietet diese Methode neben einem festen Prothesenhalt gerade auch ästhetische Vorteile.

Anwendungsgebiete


In der modernen Dentaltechnik finden Riegel als Halteelemente breite Anwendung: So können sie etwa zur Befestigung von Teilprothesen aber auch von herausnehmbaren Brücken eingesetzt werden. Daneben lassen sich Riegel auch in der Implantatprothetik verwenden.

Verfahren


Die Riegeltechnik basiert auf zwei Komponenten: Dem festsitzenden Prothesenträger, der direkt auf den verbliebenen Zähnen befestigt wird, sowie der Überkonstruktion, d.h. dem eigentlichen Zahnersatz. Beides wird an die individuellen Gegebenheiten der Kiefer- und Zahnsituation angepasst, um einen präzisen Sitz der Prothese zu ermöglichen.

  • Die unbetroffene Kieferseite bleibt unangetastet, gesunde Zähne werden geschont.
  • Der Riegel bleibt unter dem eigentlichen Zahnersatz verborgen und fällt optisch nicht auf.
  • Der Gaumenbereich bleibt frei, da die Prothesenteile nicht über den jeweiligen Bereich am Kiefer hinaus reichen.

In funktionaler wie ästhetischer Hinsicht bietet die Riegeltechnik somit hochwertigen Zahnersatz, der sich insbesondere durch einen hohen Tragekomfort auszeichnet.

Unilaterale Freiendprothese mit Riegeltechnik.


Bei der Riegelprothese wird der Zahnersatz von einer feinmechanischen Verbindung gehalten. Dieser Riegel wird an mindestens zwei zuvor überkronten Zähnen angebracht. Entsprechend ist für die Versorgung mit einer Riegelprothese ein Restzahnbestand nötig. An der eigentlichen Prothese, wird nun ein entsprechender Verschluss angebracht, der perfekt in den Riegel passt.

Der Riegelverschluss ist an der Zahninnenseite befestigt und ist daher sehr diskret. Riegelprothesen sind daher ein Zahnersatz mit hohem Tragekomfort, und einer natürlichen Optik. Hinzukommt, dass dieser Zahnersatz bei optimaler Pflege eine lange Lebensdauer aufweist.

Die beiden mindestens erforderlichen Pfeilerzähne werden mit VMK Kronen versorgt oder teleskopiert. Wenn keine anderen Gründe dem entgegenstehen bevorzugen wir die telekopierende Variante, denn hier werden die auftreffenden Kippkräfte am sichersten abgeleitet. Als feinmechanische Verbindungselemente verwenden wir in der Regel den MK1 Riegel.
Für diese Versorgungsform empfiehlt sich auf jeden Fall die Indikation sorgfältig zu prüfen und anhand von Planungsmodellen eine zahntechnische Einzelfallplanung anzufordern.